Radioaktivität ist überall (Erdkruste, Luft, Wasser..) und wird im Haus selten zu hoch gemessen. Aufgrund der eindeutig kritischen Wirkung ionisierender Strahlung, muss diese jedoch sehr ernst genommen werden. Eine Messung ist v.a. sinnvoll, wenn es einen konketen Verdacht gibt (Granitarbeitsplatten, Mineralien, antikes Geschirr, alte Kacheln und Fliesen, Baumaterial, Schlacken…) oder auch Krebserkrankungen (v.a. über mehrere Generationen). Häufig zu messen sind erhöhte Radonwerte, v.a. in Kellern!
Radon ist ein Gas, das aus bestimmten radioaktiven Materialien (Boden, Baumasse..) entweicht und sich in geschlossenen Räumen anreichern kann. Es entsteht aus der natürlichen Uran-Radium-Zerfallsreihe, wobei Radium der unmittelbare Vorgänger des Radons ist. Radon zerfällt mit einer Halbwertszeit (nach dieser Zeit ist jeweils die Hälfte der ursprünglich vorhandenen Atomkerne zerfallen) von 3,8Tagen und sendet dabei Alpha-Strahlen aus, die aus Helium-Atomkernen bestehen. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos und kann deshalb vom Menschen nichts wahrgenommen werden. Das Einatmen radonhaltiger Luft verursacht mit 1,1 mSv (Millisievert) pro Jahr im Mittel etwa die Hälfte der mittleren effektiven Dosis durch natürliche Strahlenquellen für die Bevölkerung. In Deutschland kommt es jährlich zu ca. 2000 Lungenkrebstoten durch Radon. Lüftungsanlagen, radondichte Bauweise oder andere Maßnahmen sind je nach Standort dringend zu empfehlen und immer messtechnisch zu überprüfen. Die Radonkonzentration im Raum ist von vielen unterschiedlichen Parametern (Luftdruck, Temperaturunterschied drinnen zu draußen, Klimaschwankungen, Lüftungsverhalten, Bodenbeschaffenheit…) abhängig und kann nicht pauschal durch die geografische Lage bestimmt werden. Regional gibt es zwar große Unterschiede, die Radonkarte bietet trotzdem lediglich eine grobe Orientierung. Sehr hohe Werte werden in Stollen von Uranerzbergbaugebieten gemessen.
Geologische Störungen: Erdstrahlung ist überall, Zugvögel richten sich nach dem natürlichen Erdmagnetfeld. So genannte Störzonen sind Zonen veränderter Erdaktivitäten (Spalten, Wasserläufe..). Hier sind auffällige Veränderungen im Erdmagnetfeld und in der radioaktiven Erdstrahlung messbar. Die baubiologische Messtechnik stützt sich zum Teil auf die alten Erfahrungen von Rutengängern und Radiästheten – versucht aber, mittels moderner Messtechnik reproduzierbare und zuverlässige Aussagen über Gegebenheiten im Erduntergrund zu treffen.